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Newcomer entpuppten sich als Altmeister
17. Osnabrücker Blueslawine vor ausverkauftem Haus

 

Osnabrück. Das hat es für die Osnabrücker Bluesverstärker e.V. als Veranstalter letztmalig zur Jahrtausendwende gegeben. Das Haus der Jugend war bereits gut eine Stunde nach Öffnung der Abendkasse ausverkauft. Es war vom Alter der Band-besetzungen auch die bislang jüngste aller Lawinen. Dementsprechend passte sich auch die Schar der Besucher an. Neben dem Stammpublikum älteren Semesters fanden sich unübersehbar zahlreiche Jünger der Zwölftakt-Musik vor der Bühne ein. Viel Neuschnee also als Basis einer bemerkenswerten Lawine.

Pünktlich um 19:45 Uhr kam sie mit der Truppe um die Österreicherin Meena mit einer Mixtur aus Blues, Latino-Blues, Rhythm 'n' Blues ins Rollen. Als Opener mit der ausdruckstarken Sängerin Martina Kreill eigentlich zu schade. Mit ihrem langjährigen Begleiter Chris Fillmore an der Leadgitarre, der Bassistin Marlene Lacherstorfer sowie Melissa Rosler an den Schlagstöcken heizte die Frauen dominierte Band den Saal gehörig auf und sorgte bei bester Musik gleich zu Beginn für ausgelassene Stimmung. Um nichts nach stand dem die siebenköpfige Formation um den Dänen Thorbjørn Risager. Mit dem um Saxophon und Trompete angereicherten Spiel, verstanden es die Nordmannen gekonnt, ebenso souligen wie jazzlastigen New Orleans Blues auf die Bühne zu zaubern. Pianist Emil Balsgaard an den Tasten sorgte dafür, dass auch der Boogie Woogie und der Rhythm 'n' Blues keineswegs zu kurz kamen.

Angekündigt als zukünftige Blues-Rock Hoffnung auf der Insel, entfachte die britische Band The Brew mit ihren Einlagen gegen Mitternacht ein wahres Feuerwerk, unverkennbar orientiert an ihren Vorbildern The Who, Jimi Hendrix oder Led Zeppelin aus den späten sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Dabei zeigten sich die Newcomer als wahre Altmeister ihres Genres. Kein Gebräu, wie der Bandname vermuten lassen könnte, nein, das war Rock-Power in Reinkultur. Zugegeben, nichts für Puristen, weil zum Teil weit vom Blues entfernt. Gleichwohl aber totale Begeisterung beim "Jungvolk", nicht zuletzt ausgelöst durch die akrobatischen Show-Einlagen des erst 21jährigen Jason Barwick, der seine Gitarre streckenweise mit einem ausgedienten Geigenbogen virtuos bearbeitete. (RAH)

Osnabrücker Sonntagszeitung, 27.03.2011. Von Rolf A. Habben